Stellungnahme von Kevin Jenkins, Präsident und Chief Executive Officer von World Vision International

Stand: 08.08.2016

Als professionelles internationales Kinderhilfswerk nehmen wir unsere Verpflichtung zu Wahrheit und Transparenz besonders ernst. Seit über 65 Jahren verfolgen wir unser Ziel und arbeiten mit Kindern, Familien und Gesellschaft gemeinsam daran, Armut und Ungerechtigkeit auf der Welt zu überwinden.

World Vision prüft die Vorwürfe gegen Mohammad El Halabi intensiv. Wir verurteilen jede Form des Terrorismus und jegliche Handlungen zu dessen Unterstützung – so auch den Missbrauch von Hilfsgeldern – aufs Schärfste.

Von den konkreten Vorwürfen gegen Mohammad El Halabi haben wir durch die offizielle Verkündung am 4. August 2016 erstmals erfahren. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe hat World Vision International die Projektarbeit in Gaza vorerst eingestellt. Wir führen eine umfassende Überprüfung unserer Projekte durch, einschließlich einer detaillierten externen Prüfung, und unterstützen vollumfänglich bei den laufenden Ermittlungen.

Bis heute wurden uns noch keine Beweise vorgelegt. Wir und unsere externen Prüfer werden alle Beweise, die uns vorgelegt werden, gründlich prüfen. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wird World Vision International schnell und entschlossen handeln. Um alle Unklarheiten aufzuklären, stehen wir für einen kontinuierlichen Dialog jederzeit zur Verfügung. Wir erwarten ein faires und transparentes Rechtsverfahren.

Das gesamte operative Budget von World Vision International in Gaza belief sich in den letzten zehn Jahren auf rund 22,5 Millionen US-Dollar. Der Betrag von 50 Millionen US-Dollar, den Mohammad El Halabi veruntreut haben soll, ist für uns nicht nachvollziehbar. Mohammad El Halabi ist seit Oktober 2014 Projektmanager im Gazastreifen. Vor dieser Zeit verwaltete er nur Teile des Gaza-Budgets. World Vision International gewährt Personen in seiner Position nur eine Zeichnungsberechtigung für bis zu 15.000 US-Dollar.

Mit unserem Bewerbungs- und Einstellungsverfahren möchten wir sicherstellen, dass wir nur qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen, die unsere Werte vollumfänglich teilen. World Vision International setzt bei Bewerbern Hintergrundüberprüfungen ein. Hierbei wird das angesehene WatchDOG Elite-System verwendet, bei dem die Bewerber mit ungefähr 20 Sperrlisten abgeglichen werden.

Unsere Arbeit spricht für sich selbst. Seit 1975 ist World Vision International in der Region Jerusalem, Westbank und Gaza mit fünf Büros und 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig. Von unserer Arbeit profitierten ungefähr 560.000 Menschen.

Im vergangenen Jahr haben wir über 92.000 Kinder unterstützt, davon rund 40.000 in Gaza. Unsere Projekte konzentrieren sich auf die psycho-soziale Betreuung von Kindern, die medizinische Ausstattung und Versorgung von Krankenhäusern, die Nahrungsmittelhilfe und die Förderung der Landwirtschaft. Diese Projekte wurden von deutschen und australischen Offiziellen, internationalen Geldgebern sowie unseren Mitarbeitern und Führungskräften besucht und überprüft.

Es ist tragisch, dass die aktuellen Vorwürfe unsere eigentliche Arbeit, benachteiligte Kinder und ihr Umfeld zu unterstützen und Ungerechtigkeit und Armut zu bekämpfen überschatten. Wir handeln transparent, halten an unseren Werten fest, respektieren das laufende Verfahren und wollen das Vertrauen in Hilfsorganisationen, die in Gaza und auf der ganzen Welt tätig sind stärken.

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HINTERGRUND

World Vision Deutschland e.V. ist ein internationales Kinderhilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe. Wir kämpfen seit mehr als 70 Jahren weltweit für eine bessere Zukunft für Kinder – selbst an den gefährlichsten Orten der Welt. Unsere Motivation basiert auf den christlichen Werten, die auch Grundlage unserer Organisationskultur sind. Im Finanzjahr 2015 wurden 300 Projekte in 50 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit weiteren World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse „Aktion Deutschland Hilft“ und Gemeinsam für Afrika. https://www.worldvision.de/