Fragiler Staat Kongo
Armes, reiches Land
Kongos massiver Reichtum an wertvollen Mineralien und Erden wurde auch sein Fluch. Seitdem die Kolonialmächte diesen Reichtum erkannten, wurde geplündert, gekämpft und ausgebeutet. Dabei gab es kaum eine längere friedliche Phase. Das Ergebnis ist erschütternd: Ein willkürlicher Staat mit dutzenden, größtenteils bewaffneten lokalen, regionalen und internationalen Akteuren, die alle ein Stück vom Kuchen haben möchten. Die einen fallen wegen ihrer hohen Gewaltbereitschaft auf, andere ziehen im Hintergrund die Strippen.
Doch es ist die Bevölkerung, die am wenigsten von dem natürlichen Reichtum profitiert, aber am meisten leidet. Die immer wieder kehrenden Gewaltausbrüche innerhalb des Kongos halten traurige Rekorde. Systematische Vergewaltigungen, Folter und Anschläge auf die Bevölkerung oder gar Rekrutierungen als Kindersoldaten sind weit verbreitet. Neben den vielen politischen Herausforderungen wird der fragile Staat Kongo zudem regelmäßig durch Naturkatastrophen wie Dürren und Vulkanausbrüche oder Epidemien, beispielsweise Ebola oder Cholera, erschüttert. Die Wahrung grundlegender Menschenrechte wird von der Regierung nicht garantiert. Viele Menschen leiden unter Nahrungsmangel und einer fehlenden Bildungs- und Gesundheitsversorgung. In manchen Gegenden des Kongos gibt es Generationen, die noch nie Frieden erlebt haben.


