Dürre Ostafrika - Hungersnot

World Vision: Bitte kein Bla Bla auf dem G7 Gipfel!

G7 Staatschefs: 20 Millionen Menschen sind akut von Hunger bedroht! Was tut ihr?

Friedrichsdorf / Taormina, 24. Mai 2017

Vor zwei Jahren haben die Staatschefs von 193 Nation auf dem UN-Gipfel in New York 17 Nachhaltigkeitsziele vereinbart, um die Welt gerechter und besser zu machen. Sie haben versprochen, niemanden zurückzulassen und besonders den Ärmsten der Armen zu helfen. Sie haben versprochen, dafür zu sorgen, dass niemand mehr hungern muss und genug zu essen hat und sich gesund ernähren kann. Sie haben versprochen, für eine nachhaltige Landwirtschaft zu sorgen.

Heute müssen wir schon wieder mit ansehen, wie Tausende Kinder in den Hungerregionen Ostafrikas sterben. Mehr als 20 Millionen Menschen sind schwer unter- und mangelernährt.  Auch in den Ländern rund um den Tschadsee haben Millionen Menschen aufgrund von Dürren und der anhaltenden Kämpfe in Nigeria nicht genug zu essen.

„Angesichts dieser Tragödie darf der G7 Gipfel nicht mit Bla Bla zu Ende gehen“, betont Marwin Meier, Gesundheitsexperte bei World Vision. „Vorwarnungen für die Katastrophe gab es mehr als genug.“ World Vision fordert daher dringend schnelle Hilfe für die besonders betroffenen Länder und um Hunderttausende Menschen, insbesondere Kinder vor dem Hungertod zu retten.

Die Versprechungen der G7, die vor 2 Jahren im deutschen Elmau gemacht wurden, müssen eingehalten und mehr Mittel für die Versorgung mit dringend benötigter Nahrung bereitgestellt werden. Dort wurde versprochen, in den nächsten 15 Jahren 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung zu befreien. Bisher ist aber nur sehr wenig gemeinsame Aktion sichtbar.

Der Fokus der sieben reichsten Wirtschaftsländer muss dabei auf den Ärmsten der Armen und Bedürftigsten liegen. „Kinder in den ersten 1000 Tagen benötigen besondere Aufmerksamkeit, da Versäumnisse in dieser Zeit ein Leben lang nachwirken und nicht mehr zu reparieren sind“, so Meier. „Besondere Aufmerksamkeit muss den vier afrikanischen Ländern gewidmet werden, in denen HEUTE Millionen Kinder von akutem Hunger bedroht sind.“

„Es darf nicht nur bei Versprechungen bleiben“ so Meier. „Als Italien in 2009 das letzte Mal den G7-Gipfel leitete, wurden 22 Milliarden Dollar für die Ernährungssicherung mobilisiert. Angesichts einer ganz konkreten Hungerkrise erwarten wir dieses Mal natürlich mehr Mittel!“

Kleinbauern sind in vielen Ländern Hauptproduzenten für Nahrungsmittel. Daher benötigen auch sie dringend mehr Unterstützung.

In Bezug auf den Krieg in Syrien, der bereits in sein siebtes Jahr geht, ist umgehendes Handeln geboten. „Die G7 Staatschefs müssen diesem grausamen Krieg endlich ein Ende setzen und eine politische Lösung vorantreiben“, betont Meier. „Alle Kriegsparteien sollten wissen, dass sie für Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft gezogen werden.“ Für Flüchtlinge und Vertriebene, sowie den Gastländern muss es ausreichend Unterstützung geben.

World Vision ist zutiefst besorgt, da viele Menschen in diesem Konflikt nicht mit Hilfsmaßnahmen erreicht werden können. Der Zugang zu Geflüchteten muss für internationale Hilfsorganisationen gewährleistet werden. Auch für den Wiederaufbau nach Kriegsende müssen genügend Ressourcen bereitgestellt werden.

„Die G7 Teilnehmer dürfen es angesichts der vielfältigen, weltweiten Herausforderungen nicht nur bei leeren Wortphrasen belassen“, drängt Marwin Meier. „Wenn Menschen keine Zukunft für sich und ihre Kinder sehen, werden sie ihre Heimat verlassen oder sich möglicherweise gewaltsam holen, was ihnen zusteht.“

Achtung Redaktionen

Marwin Meier und Silvia Holten sind ab 24. Mai 2017 nachmittags bis Samstagabend 27. Mai 2017 auf Sizilien zu erreichen.
presse@wveu.org oder silvia.holten@wveu.org, +49 1752959758

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