06.12.2021

„Energiewende“ ist auch Lebenswende

Eine alleinerziehende Mutter schützt ihre Familie und die Umwelt

Author: KSzeltner

In Wonchi, nur zwei Fahrstunden von Addis Abeba entfernt, lebt eine bemerkenswerte Frau – Bekelech Mulissa. Ihre Geschichte werden vor allem viele allein erziehende Mütter mögen. Bekelech baut energie-effiziente Öfen, die fast keinen Rauch erzeugen und damit sowohl gesünder als auch klimafreundlicher sind als die traditionellen Öfen in Äthiopien. Sie wurde vor vier Jahren darin geschult , diese Öfen zu bauen. World Vision hatte in ihrer Region die Umweltprobleme untersucht und ein Projekt für die Einführung der Öfen gestartet. „Unser Injera schmeckt sogar besser, seit wir es mit diesem Ofen backen“, sagt Bekelech. Warum wurde sie für das Training ausgewählt? Die Dorfvertreter wussten, dass sie dringend einen Job brauchte. Bekelech war als Mädchen früh von ihren Eltern verheiratet worden – obwohl sie eine sehr gute Schülerin war. Ihre Lehrerin bat sie, die Schule nicht zu verlassen. Aber Bekelech hatte kein Mitspracherecht.

Bekelech mit ihrer Tochter
Die ganze Familie ist froh um Bekelechs neue Arbeit.
Bekelech beim Bauen eines Ofens
Dank des Trainings von World Vision kann Bekelech energieeffiziente Öfen bauen und verkaufen.

Mit ihrem Mann lebte sie in Armut. Sie verloren zwei Kinder – beide Jungen. Ihr Mann wurde depressiv und hatte Selbstmordgedanken, fand aber mit ihrer Hilfe wieder zurück ins Leben – und eine neue Familie. Bekelech blieb allein zurück mit vier Kindern. Bei jeder Krankheit der Kinder hatte sie große Angst. Ihren ältesten Sohn musste sie zum Arbeiten und Geldverdienen schicken. Es brach ihr das Herz, denn auch er war ein guter Schüler gewesen. Jetzt hütete er Kühe und sammelte Brennholz. Dann geschah das Unerwartete. Bekelech wurde für die Ausbildung zur Ofenbauerin ausgewählt. Nach der Ausbildung bekam sie Kleinkredite, um ihr Geschäft zu starten. Heute arbeitet sie mit zwei weiteren Frauen zusammen. Sie verkaufen rund 100 Öfen im Jahr, zu ungefähr 6 Euro das Stück.

Bekelech bereitet Injera zu
Sogar Injera schmeckt mit den neuen Öfen besser, findet Bekelech.
Bekelech und ihre Kollegin
Zusammen mit zwei anderen Frauen baut und verkauft Bekelech die Energiesparöfen.

Bekelechs ältester Sohn ist das beste Beispiel für die Veränderungen, die Beruf und Einkommen mit sich bringen. Er konnte den Hirtenstab wieder gegen die Schulbank tauschen und besucht jetzt das College. Er möchte Banker werden. Und er hat seiner Mutter ein Versprechen gegeben: Wenn sie es möchte, wird er ihr helfen die versäumte Schulbildung nachzuholen. „Wenn ich den Erfolg in meinen Kindern betrachte – wie gut ernährt und lebensfroh sie sind – denke ich: Wie gütig und mächtig bist du, mein Gott.“ Ihr neues Glück sieht man ihr aber auch ohne Worte an.

Mit einem Guten Geschenk kannst auch du Familien im Senegal einen Energiesparofen schenken und sorgst gleichzeitig für Klimaschutz und eine bessere Gesundheit durch weniger Rauchbildung.

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