Als Botschafterinnen in Tansania
2010 war für die Fußball-Nationalspielerin Lira Alushi das erfolgreichste ihrer bisherigen Karriere. Ihr Team wurde Deutscher Meister und gewann auch noch die Champions League. Wenn man sie auf ihren Erfolg anspricht, verweist die temperamentvolle Stürmerin gerne darauf, dass Fußball ein Mannschaftssport sei, es also nicht nur auf den einzelnen ankomme. Und genau dies fiel ihr auch an der Entwicklungshilfe von World Vision auf, die sie bei einem Projektbesuch in Tansania kennen lernte.
Projektbesuch in Tansania
Von dem Schnee-Chaos in Deutschland flogen Lira Alushi und ihre Teamkollegin Anja Mittag Ende Dezember in die tropische Berglandschaft Ost-Tansanias. Bei weit über 30 Grad Hitze besuchten sie die Dörfer, in denen ihre beiden Patenkinder leben. „Es war eine bewegende und sehr intensive Reise“ sagte Lira Alushi nach ihrer Rückkehr.
Die achtjährige Amina und den neunjährigen Bakari trafen sie in den Schulferien an. Eltern und Lehrer ließen es sich aber nicht nehmen, den beiden Botschafterinnen zu zeigen, was sie gemeinsam zum Wohl ihrer Kinder geschafft haben und woran sie jetzt noch weiter arbeiten wollen. Aminas und Bakaris Dorfschulen waren früher so herunter gekommen, dass viele Eltern ihre Kinder gar nicht erst dort hin schickten und nur eine Handvoll Schüler bis zum Abschluss-Examen durchhielt. Jetzt waren Schulbänke und Wassertanks vorhanden – selbst gebaut von jungen örtlichen Handwerkern, deren Ausbildung durch das Projekt finanziert worden war.
Eindrücke der Botschafterinnen
In der Nähe eines Brunnens, den das Dorf angelegt, die Regierung gebohrt und World Vision mit einer Pumpe versehen hatte, webten einige Frauen emsig an Matten und Hüten, um ihr karges Einkommen aufzubessern. Schnell wurden die beiden Sportlerinnen mit den praktischen Strohhüten ausgestattet, und es machte ihnen, aber auch Liras Patenkind Amina sichtlich Spaß, damit zum Großereignis des Tages, einem deutsch-tansanischen Fußballspiel, durch das Dorf zu flanieren. Vorbei auch an Häusern, vor denen der frisch geerntete Pfeffer in der Sonne trocknete. „Man konnte nicht nur sehen, sondern auch schmecken, was die Leute durch das Projekt gelernt hatten", so Anja Mittag.
„Wir haben hier einen starken Zusammenhalt erlebt und natürlich auch riesengroße Neugier auf Fußball spielende Frauen“, erinnert sich Lira Alushi, der der Abschied vom Patenkind schwer fiel.

Lira Alushi und Anja Mittag engagieren sich in Tansania

Anja Mittag mit ihrem Patenkind in Tansania