29.10.2021

COP26: Trommeln und Handeln für eine gute Zukunft

Klimakonferenz muss Kindern mehr als Versprechen liefern

Author: IManner

Aus vielen Regionen der Welt kommen in diesen Tagen Hilferufe nach Glasgow: von untergehenden Inseln im Pazifik, aus dürregeplagten Ländern in Ostafrika, wie auch aus Südostasien und Mittelamerika. Die Klimakrise hat dort bereits sehr spürbare Auswirkungen, und Millionen Menschen sind bereits in ihrer Existenz bedroht oder sogar zum Verlassen ihrer Heimatorte gezwungen. Es scheint, als ob diese Hilferufe bei der 26. Weltklimakonferez, die vom 31. Oktober bis 12. November in Schottland stattfindet, mehr gehört werden als in den Jahren zuvor. Und junge Menschen auf der ganzen Welt reden den versammelten Politikern ins Gewissen - auch mit Unterstützung von World Vision. 

Die Klimakonferenz ist eine große Chance, die genutzt werden muss. Im Kern geht es darum die erhitzte Erde nicht noch weiter aufzuheizen. Wir haben nur noch ein kleines Zeitfenster, um den Klimawandel noch einigermaßen beherrschbar zu machen. gelingt dies nicht, dann drohen Hunger, extreme Armut, viele Katastrophen, die Menschenleben fordern sowie ein beschleunigtes Aussterben von Pflanzen-und Tierarten. Es geht in Glasgow aber auch darum, angemessene und wirksame Hilfen für die Menschen zu vereinbaren, die bereits große Verluste und Schäden durch den Klimawandel erleiden. Zuerst muss diese Hilfe in den ärmsten und den am stärksten bedrohten Ländern ankommen und dort vor allem bei den Kindern. Das ist aus unserer Sicht eine Frage der Gerechtigkeit, denn diese Kinder tragen am wenigsten Verantwortung für die Klimakrise und leiden doch am stärksten darunter. Wenn große Fluten kommen, wird die Not sehr offensichtlich, aber oft entwickelt sie sich langsam und führt dazu, dass Kinder schneller krank werden oder keine Schule mehr besuchen kann. 

Wir treten in Glasgow dafür ein, dass für die zukünftigen Generationen Verantwortung übernommen wird und dass den Kindern und Jugendlichen, die bereits als aktive Umwelt- und Klimaschützer Verantwortung übernehmen, bei der Weltklimakonferenz zugehört wird. Wir nutzen das große Treffen auch dazu, um unsere Erfahrungen mit Lösungsansätzen zur Diskussion zu stellen und gute Initiativen für nachhaltige Entwicklung voranzubringen.

Meteorologe Sven Plöger und Filmemacher Volker Schlöndorff, beide engagierte Mitglieder im Kuratorium von World Vision, geben uns ebenso wie unser "Waldmacher" Tony Rinaudo und mehrere Jugendbotschafter begründete Hoffnung mit auf den Weg, dass aus dem vereinten Einsatz etwas Gutes werden kann, zumindest ein guter Anfang. 
 

World Vision hilft den Menschen, deren Lebensgrundlage durch den Klimawandel bedroht ist
Klimawandel betrifft besonders die Ärmsten dieser Welt. Wie Cheru, die ihr Trinkwasser von einer 6km entfernten schmutzigen Wasserquelle jeden Tag holen muss

Was wir von der Klimakonferenz fordern

World Vision Icon: Klimaschutz

Für den Klimaschutz,

  1. dass die globalen Emissionen bis 2030 halbiert und alle nationalen Klimaschutzpläne (NDCs – nationally determined contribution) sofort aktualisiert und erhöht werden.
  2. dass Entwaldung sofort gestoppt und Klimaschutz-Lösungen auf Basis gesunder Ökosysteme mit Priorität gefördert werden
World Vision Icon: Klimaschutzfinanzierung

Für die Klimafinanzierung,

  1. dass die Industrieländer die vereinbarten 100 Milliarden Dollar jährlich bereit stellen, um insbesondere die ärmsten Länder zu unterstützen, klimafreundliche Investitionen in Entwicklung voranzutreiben
  2. dass mindestens die Hälfte der Klimafinanzierung dafür verwendet wird, die besonders vom Klimawandel betroffenen und ärmeren Ländern bei der Anpassung an die Umweltveränderungen zu unterstützen
  3. dass arme Länder bei der Bekämpfung extremer Armut und Hunger und beim Ausbau resilienter Vorsorge-Systeme zum Schutz vor Katastrophen unterstützt werden
World Vision Icon: Klimaschutz für die Rechte von Kindern

Für die Rechte von Kinder,

  1. dass Kinder und Jugendliche bei klimapolitischen Entscheidungen beteiligt werden und ein allgemeines kinderfreundliches Umfeld zur Beteiligung geschaffen wird
  2. dass die Ergebnisse kinderfreundlich aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden
  3. dass Engagement von Mädchen und Jungen für ihr Recht auf eine gesunde Umwelt und für die Transformation der Gesellschaft aktiv gefördert wird, mit Fokus auf gefährdete und benachteiligte Kinder

Unsere Veranstaltungen und Beiträge bei der COP26

31.10.21: The Future Children Want
Eine von Jugendlichen moderierte Diskussion, die von World Vision, Plan International, Save the Children und Unicef, sowie dem WWF und der Children Environmental Rights Initiative in London ausgerichtet wird.

09.11.21: Rural Voices - On Air Dialogues with the People behind the plate
Radio-Gespräche mit Lebensmittel-Produzenten und Landwirten aus dem Globalen Süden. Zum Live-Chat

11.11.21: Cities4Children. Our Climate, Our Future (15 -16:30 Uhr CET, COP26 Green Zone Tower Base North)
Auswirkungen der Klimakrise auf die Kinderrechte stehen im Mittelpunkt dieser interaktiven Veranstaltung der CIties Alliance. Hier diskutieren Kinder und Jugendliche mit Regierungsvertretern und Organisationen sowohl über ihre persönlichen Erfahrungen als auch über mögliche Lösungen und über helfende Projekte mit Modellcharakter. Weitere Infos, Anmeldung und Live-Stream.

Was wir für das Klima tun

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Titus kan nun dank einer Schulung zu FMNR ausgelassen Zeit mit seiner Familie verbringen
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Ein besseres Leben dank FMNR
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Titus lebt mit seiner Familie in Kenia. Dank einer Schulung von World Vision lernte er den unschätzbaren Wert der Wiederaufforstung von Bäumen kennen und ist heute sehr dankbar. Heute besitzt die Familie einen Mini-Wald, der ihr Leben verändert hat, denn das Land wurde weder fruchtbar. Zu dem Artikel

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World Vision entwickelt für den Klimaschutz die FMNR Methode
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Was ist FMNR?
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Die von Landwirten selbst verwaltete natürliche Regeneration (Farmer Managed Natural Regeneration) ist eine Methode der Wiederbegrünung verarmter und entwaldeter Böden, die ohne Baumpflanzungen auskommt. Dabei werden noch vorhandene, unterirdische Wurzeln gerodeter Bäume genutzt, um wieder auszutreiben. Hier mehr über FMNR erfahren

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World Vision setzt sich mit Solarenergie gegen den Klimawandel ein
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Solarenergie verschiebt Grenzen des Horizonts in Kenia
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World Vision fördert in Kenia über lokale Organisationen die Verbreitung von Solarenergie in ländlichen Haushalten. Frauen wie Sara Omolo gewinnen dadurch ein eigenes Einkommen, und Kinder können besser lernen. Hier fährst du mehr über unser Engagement in der Solarenergie

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In Wonchi, nur zwei Fahrstunden von Addis Abeba entfernt, lebt eine bemerkenswerte Frau – Bekelech Mulissa.
Sie lebt alleine mit ihren drei Kindern ohne Unterstützung ihrer Familie. Bekelech baut energie-effiziente Öfen, die fast keinen Rauch erzeugen und damit sowohl gesünder als auch klimafreundlicher sind als die traditionellen Öfen in Äthiopien. Hier erfährst du mehr über die klimafreundlichen Öfen.

Wurzeln, Bäume, Wasser in Äthiopien

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