Kinderschutzprojekt im Südsudan

FOCUS - Kinderschutz für ehemalige Kindersoldaten, Waisenkinder, Opfer von GBV und Kinder in Not

Finanziert von:

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Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.

Öffentliche Geber: Aktion Deutschland Hilft

Aktion Deutschland Hilft ist ein 2001 gegründetes Bündnis von 23 renommierten deutschen Hilfsorganisationen. Es fördert koordinierte und effektive Hilfe bei großen Katastrophen. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler. 
Weitere Informationen zum Bündnis: www.aktion-deutschand-hilft.de

Projektzeitraum:

April 2021 - März 2024

Land:

Südsudan

Finanzvolumen:

997.952 Euro (davon 900.000 Euro vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 97.952 Euro aus Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Die Bevölkerung des Südsudan leidet nach wie vor unter den Auswirkungen jahrelanger Konflikte, Gewalt und begrenzter Entwicklungsinvestitionen. Es besteht ein hoher Bedarf in Bezug auf Ernährungsunsicherheit, Schutz sowie Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene (WASH) für die Bevölkerung. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind Binnenvertriebene und 2,2 Millionen suchen Zuflucht in den Nachbarländern.

Das Zielgebiet des Projekts befindet sich im Bezirk Yambio im Bundesstaat Western Equatoria. Das Projektgebiet grenzt an die Demokratischen Republik Kongo (DRC). Die Stadt Yambio erlebte wie andere Regionen bewaffnete Zusammenstöße und weit verbreitete Vertreibungen. Inzwischen beherbergt die Stadt eine große Zahl von Binnenvertriebenen und Rückkehrern. Die wichtigste Existenzgrundlage der Bevölkerung in Yambio und Western Equatoria bildet die Landwirtschaft (87,8 %) neben täglicher Lohnarbeit, sowie Kleinunternehmen. Die landwirtschaftliche Produktion wurde in fast allen Gemeinden durch Konflikte beeinträchtigt.

Seit 2018 kümmert sich World Vision um die Bedürfnisse von Kindern, die mit Streitkräften und bewaffneten Gruppen (CAAFAG) assoziiert waren. Inzwischen konnten in Yambio insgesamt 988 Kindersoldaten freigelassen werden, von denen die meisten in die Obhut von durch WVSS unterstützte Programme übergegangen und betreut sind.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projektziel besteht in der Bereitstellung ganzheitlicher Kinderschutz-, Präventions- und Response-Dienste für bedürftige und konfliktbetroffene Kinder und Jugendliche in Yambio. Die Kinder und Jugendlichen sind besser geschützt und ihr Wohl ist dadurch gestärkt.

Konkrete Maßnahmen sind u.a.

  • Ausbildung von 100 ehemaligen Kindersoldaten und andere bedürftigen Jugendlichen in Berufsbildungskursen, hierbei werden die Ausbildungskosten übernommen
  • Ausbildung von 300 ehemaligen Kindersoldate und anderen gefährdeten Kindern in Lebenskompetenzen
  • Renovierung des Berufsbildungszentrum Tindoka
  • Start-Up Unterstützung (Business Trainings) zur Erwirtschaftung von Einkommensmöglichkeiten (z.B. kleine Landwirtschaft und Kleinunternehmen) für 200 ehemaliger Kindersoldaten und andere gefährdete Jugendliche
  • Schulung von 4.000 Betreuern zu Kinderschutzthemen
  • Aufklärung über rechtliche Grundlagen zum Kinderschutz und der Gesetzlichen Grundlage im Südsudan
  • Einrichtung und Unterstützung von 12 Kinderschutz-Netzwerken und 6 Kinderrechtsclubs

Ferner werden drei sog. Child Friendly Spaces (Kinderbetreuungszentren) rehabilitiert und die Mitarbeiter der Zentren geschult und fortgebildet.

Das Projekt wird in Partnerschaft mit der lokalen Nichtregierungsorganisation Community Empowerment for Progress Organization (CEPO), die bereits vor Ort tätig ist, und den lokalen Behörden durchgeführt. Die Partnerorganisationen werden in Methodiken der Projektdurchführung und Finanzverwaltung geschult und fortgebildet.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an konfliktbetroffene gefährdete Kinder und Frauen. Im Rahmen des Projektes werden 2.000 Kindern - entlassene Kindersoldaten, Überlebende von geschlechtsbasierter Gewalt (GBV) und andere gefährdete Kinder - betreut.

Darüber hinaus richtet sich das Projekt an 18.000 Frauen, Mädchen, Männer und Jungen, durch Aufklärung/Bewusstseinsbildung über Kinderrechte, Kinderschutzfragen einschließlich der Verhinderung von Rekrutierung und geschlechtsbasierter Gewaltprävention.

Schätzungsweise 21.250 indirekte Begünstigte werden mit interkommunalen und generationenübergreifenden Dialogen erreicht, die sich auf die Prävention zu Kindern in Konflikten, Verletzung der Rechte von Kindern, Frauen und anderen marginalisierten Gruppen konzentrieren. Zu den Zielgruppen werden alle Bevölkerungsgruppen (Männer, Frauen, Mädchen und Jungen - einschließlich älterer Menschen, Behinderter und Jugendlicher) gehören.