Mutter und Kind Ernährungsprogramm in Kenia

Bekämpfung der Unterernährung der Kinder sowie stillenden und schwangeren Mütter

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Finanziert von:

UNICEF Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, unterstützt Mütter und deren Kinder in Entwicklungsländern und leistet auch Hilfe in humanitären Krisen. Darüber hinaus ist es in der Anwaltschaftsarbeit, zum Beispiel gegen den Einsatz von Kindersoldaten, aktiv.

Projektzeitraum:

November 2018 – Februar 2020

Land:

Kenia

Finanzvolumen:

2.348.435,01 USD, davon 1.703.855,77 USD (gefördert durch UNICEF und 644.579,24 USD Eigenanteil von World Vision Deutschland)

Projektbeschreibung:

Unter- und Mangelernährung ist eine der Hauptursachen für die Mortalität und Morbidität in den 5 Projektbezirken Turkana, Baringo, Samburu, Kilifi und Kitui, welche anfällig für zyklische Dürren und Sturzfluten sind. Die dort lebenden Gemeinschaften leiden unter den periodisch auftretend Naturkatastrophen.  Kinder und Frauen sind stärker von den Schocks betroffen und brauchen länger, um sich davon zu erholen, was zu akuter und chronischer Mangelernährung führt. Das Level der akuten Unterernährung (GAM Level), welches den Prozentsatz, der von moderater und schwerer Unterernährung betroffenen Kindern zwischen 6 Monaten und unter 5 Jahren angibt, hat in den Bezirken ein kritisches Niveau erreicht. 83.683 Kinder sind stark untergewichtig (UNICEF 2018).  Unmittelbar zur Unterernährung der Kinder sowie der schwangeren und stillenden Mütter führen unzureichendes Wissen der Mütter über Pflege und- Ernährungspraktiken, die Ernährungsunsicherheit der Haushalte, mangelndes Hygienebewusstsein der Gemeinschaften, die hohe Krankheitsbelastung vor allem durch Durchfall sowie die geringe Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen. Zusätzlich weisen die Gesundheitssysteme in den Projektbezirken schwache Kapazitäten im Hinblick auf die Bereitstellung von Gesundheits- und Ernährungsdiensten auf. Auf der Ebene der Gemeinschaften fehlt es an funktionierenden Überweisungssystemen sowie einer angemessenen Anleitung und Unterstützung der freiwilligen Gesundheitshelfern. Bedingt durch unzureichend qualifiziertes Gesundheitspersonal, Schwächen bei der Bereitstellung und Überwachung von Ernährungs – und medizinischen Gütern und dem Mangel an Fähigkeiten Patientendaten strukturiert zu erheben und aufzuzeichnen, um Behandlungen ausreichend zu überwachen sowie die Information für Entscheidungsfindung zu nutzen, haben die lokalen Gesundheitseinrichtungen  Probleme den auftretenden Schocks adäquat zu begegnen. Die leitenden Gemeindeführer verfügen nur über geringe Mitsprache bei der Entwicklung von lokalen Ernährungsstrategien und darüber hinaus  mangelt es ihnen an Fähigkeiten Daten über die Ernährung und Gesundheitssituation der Bevölkerung zu erheben und auszuwerten, um für die Strategieentwicklung zur Verbesserung der Situation der Gemeinschaften zu nutzen.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Ziel des Projektes ist die Bekämpfung der Unterernährung der Kinder sowie stillenden und schwangeren Mütter in den 5 Projektbezirken. Um dies zu erreichen werden mit der Unterstützung von UNICEF und in enger Zusammenarbeit mit nationalen Partnern sowie dem nationalen Gesundheitsministerium Maßnahmen zur Stärkung der Resilienzen der Projektgemeinschaften, der Verbesserung der Gesundheitssysteme und der Stärkung der Fähigkeiten der nationalen und lokalen Regierungen, Strategien zur Bekämpfung von Mortalität und Morbidität zu entwickeln, implementieren und zu überwachen, durchgeführt. Dabei werden die Maßnahmen innerhalb der bereits bestehenden Strukturen umgesetzt und die Leitung der Implementierung an die Gemeindeführer übertragen, die zuvor Führungsseminare erhalten.  Um die Resilienzen der ausgewählten Zielgemeinschaften zu stärken werden babyfreundliche Gemeinschaftsinitiativen durchgeführt, die darauf abzielen die Inanspruchnahme von Gesundheits- und Ernährungsdienstleistungen auszuweiten, die Ernährungs- und Versorgungspraktiken der Mütter zu verbessern sowie das Hygienebewusstsein der Gemeinschaften zu steigern.  Freiwillige Gesundheitshelfer werden durch Schulungen, Material und Supervision bei regelmäßigen Hausbesuchen unterstützt, bei denen sie Lücken in Ernährungspraktiken identifizieren und schließen, sowie für Überweisungen an Gesundheitseinrichtungen sorgen. Bereits bestehende Mutterunterstützungsgruppen erhalten Hilfe bei der Planung und Durchführung von Gemeinschaftstreffen sowie Aktionstagen, die zur Sensibilisierung der gesamten Gemeinschaft beitragen. Mutter-zu-Mutter-Untersützungsgruppen werden gebildet und monatliche Treffen organisiert, bei denen die Mütter unter anderem Schulungen zum Anbau von Gemüse erhalten, um die Ernährungssituation zu verbessern. Zur Besserung des Leistungspotenzial der Gesundheitseinrichtungen, wird das Integrated Management of Acute Malnutrition (IMAM) surge, eingeführt. IMAM ist ein Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung akuter Mangelernährung. Dessen Umsetzung in diesem Projekt an die Situation der auftretenden Schocks angepasst wurde, um die Reaktionsfähigkeit der Einrichtungen zu steigern.  Neben den Schulungen zum Umgang mit IMAM surge erhält das Gesundheitspersonal Schulungen zu hochintensiven Ernährungsinterventionen, Warenmanagement von Ernährungs- und medizinischen Gütern, sowie in der Berichterstattung. Zusätzlich werden die lokalen Regierungen bei der Sammlung und Auswertung von Patientendaten unterstützt, um in Zukunft datenbasierte Strategien entwickeln zu können.  World Vision koordiniert darüber hinaus vierteljährliche sektorübergreifende Stakeholder-Plattformen, bei denen lokale Regierungen dabei unterstützt werden Ernährungsaktionspläne fertigzustellen.

An wen richtet sich die Hilfe?

Direkt von den in den 5 Projektbezirken durchgeführten Maßnahmen profitieren 82.881 Kinder unter 5 Jahren sowie 77.940 schwangere und stillende Frauen.  980 freiwillige Gesundheitshelfer werden im Rahmen des Projekts direkt unterstützt und geschult sowie 375 Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Darüber hinaus sind 1525 Gemeindeführer direkte Profiteure des Projekts. Indirekt profitieren von der Verbesserung der Ernährungssituation und gesundheitlichen Versorgung alle Haushalte der Projektbezirke.