Ebola Nothilfe in der Demokratischen Republik Kongo

Nothilfe für Ebola und konflikbetroffene Kinder und Gemeinden in Nord Kivu

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Finanziert von:

Das Auswärtige Amt unterstützt Projekte der humanitären Hilfe sowie der Sofort- und Katastrophenhilfe mit dem Ziel, Leben zu retten und menschliches Leid zu lindern.  Im Finanzjahr 2019 förderte das Auswärtige Amt unsere Projektarbeit in Burundi, Kongo, Irak, Somalia, Süd Sudan und Sudan.

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In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler

Projektzeitraum:

Mai 20 - Dezember 21

Land:

Demokratische Republik Kongo

Finanzvolumen:

2.200.000,00 Euro (davon 2.000.000,00 Euro von das Auswärtiges Amt, 200.000,00 Euro von Aktion Deutschland Hilft)

Projektbeschreibung:

Ebola und jetzt Covid-19 hatten die prekären Verhältnisse und die humanitären Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner der östlichen DRK, einer Region die von Bürgerkriegen, Armut, schlechten Sozialleistungen und einem zusammenbrechenden Gesundheitssystem geplagt ist, noch verschärft. Die Bewegung der Bevölkerung aufgrund von Konflikten und anhaltender Unsicherheit behindert die Rückverfolgung von Kontakten, die zur Pandemieeindämmung notwendig wäre. Die Kombination eines über Jahrzehnte umkämpften Gebietes, welches zusätzlich mit Pandemien wie Ebola und nun mit der Angst vor Corona zu kämpfen hat, führte zu ernsthaften Schutzbedenken für die Bevölkerung im Allgemeinen und für die Kinder insbesondere. In der gesamten DRK wurden zwischen Januar und September 2019 35,000 Gewaltfälle registriert, die meisten in Nord Kivu. 29% wurden von bewaffneten Gruppen begangen, 21% von den nationalen Streitkräften. Das Gebiet von Béni, in dem sich die vorgeschlagene Interventionszone befindet, steht in Nord-Kivu an erster Stelle hinsichtlich humanitären Schutzbedarfen vor den Gebieten Masisi, Rutshuru und Lubero (HRP 2020). Seit Oktober 2019, als die FARDC (Forces Armées de la République Démocratique du Congo) und ihre Verbündeten eine Offensive gegen die Streitkräfte im Osten der DRK starteten, wurden mehr als 300 Zivilisten (Januar 2020) bei Vergeltungsangriffen von Rebellengruppen und vor allem der ADF (Allied Democratic Forces) auf dem Gebiet von Béni getötet . Die Zahl der Schutzverletzungen ist von 163 im Oktober auf 443 im November 2019 sprunghaft angestiegen. 76% der Todesfälle wurden in Béni dokumentiert . 72% der Tötungen, 84% der Brandstiftungen und 18% der Entführungen können der ADF zugeschrieben werden. 66% der schweren Kinderrechtsverletzungen im Jahr 2018 wurden im Nord Kivu registriert. Nord Kivu bleibt das Epizentrum bei der Rekrutierung von Kindern mit 2,461  gemeldeten Kindern (davon 221 Mädchen), die mit bewaffneten Gruppen oder Streitkräften assoziiert und 2019 befreit wurden (HRP 2020). Kinder, Frauen und Binnenvertriebene müssen in der Region Béni dringend vor Übergriffen geschützt und Kinder unter 5 Jahre vor der fatalen akuten Unterernährung bewahrt werden.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt befasst sich in Oicha, Malabako und Vuhovi mit den humanitären Schutzbedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Dabei bietet World Vision  einen Zugang zu sicheren und kinderfreundlichen Betreuungszentren für vom Krieg und Pandemien getroffene Kinder sowie humanitäre Bildungsmöglichkeiten für Jugendliche die im humanitären Kontext besonders vulnerabel sind, um ihr psychosoziales Wohlbefinden zu steigern und negative Bewältigungsmechanismen zu reduzieren, wie das Anschließen an bewaffnete Gruppen. Das Projekt wird kinderfreundliche Betreuungszentren betreiben, in denen Kinder, die nicht zur Schule gehen können, lernen, sich zu schützen, von professioneller psychologischer Hilfe begleitet werden, Freizeitaktivitäten gefahrlos ausüben können und eine Möglichkeit geboten wird, ihre Ängste, Bedürfnisse und Hoffnungen zu teilen. Dadurch wird das Projekt dazu beitragen, das soziale, emotionale, kognitive und spirituelle Wohlbefinden, das Schutzbedürfnis und die Entwicklung von Kindern zu verbessern, die durch den Konflikt und den Ebola-Ausbruch (sowie weiterer möglichen zukünftiger Pandemien wie COVID-19)  tief gestört wurden. Das Projekt, unter dem Chapeau Ansatz, fokussiert um die humanitäre und ermöglicht im Fragilen Kontext die verschiedenen Bedarfe holistisch zu bedienen und eine Basis zum friedlichen Zusammenleben der Gemeinden zu schaffen.

  • Das Projekt trägt dazu bei das Wohlergehen von vulnerablen Kindern und Jugendlichen zu steigern, indem es 5 kinderfreundliche Betreuungszentren betreibt, um die psychosoziale Situation von 1250 Kindern zu verbessern und negative Bewältigungsstrategien zu vermeiden.
  • Um auch 180 Jugendliche und junge Erwachsene im humanitären Kontext vor negativen Bewältigungsstrategien und vor sozialer Exklusion zu schützen, betreibt das Projekt 3 Ausbildungszentren.
  • Das Projekt wird gemeindebasierte Kinderschutzmechanismen etablieren und stärken, um Kinder besser zu schützen und den Zugang der vulnerabelsten Gruppen der Bevölkerung zu Basisversorgungsleistungen zu verbessern.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt fokussiert sich auf die vulnerabelste Gruppe, inklusive ruandophone Minoritäten, Binnenvertrieben, Schulabbrecher, Waisenkinder, Personen mit Behinderungen, Kinder mit Traumatisierungen, von Frauen und Kindergeführten Haushalte:

  • Direkt Begünstigte: 5,225 Personen in Oicha, Mabalako und Vuhovi (2,665 Mädchen und Frauen und 2,560 Jungen und Männer)
  • Indirekt Begünstigte: 549,617 Personen in Oicha, Mabalako und Vuhovi (280,305 Mädchen und Frauen, 269,312 Jungen und Männer)