Hilfe für Geflüchtete in Bosnien und Herzegowina

Gewährleistung von Schutz und Zugang zu grundlegenden Sozialdienstleistungen für Flüchtlings- und Migrantenkinder

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Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, unterstützt Mütter und deren Kinder in Entwicklungsländern und leistet auch Hilfe in humanitären Krisen. Darüber hinaus ist es in der Anwaltschaftsarbeit, zum Beispiel gegen den Einsatz von Kindersoldaten, aktiv.

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Aktion Deutschland Hilft ist ein 2001 gegründetes Bündnis von 23 renommierten deutschen Hilfsorganisationen. Es fördert koordinierte und effektive Hilfe bei großen Katastrophen. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler. 
Weitere Informationen zum Bündnis: www.aktion-deutschand-hilft.de

Projektzeitraum:

Mai 2020 - Dezember 2020

Land:

Bosnien und Herzegowina

Copy Finanzvolumen:

310.466 € (davon 262.628 Euro von UNICEF, 47.837 € von ADH und 21.364,33 Euro aus Eigenmitteln von World Vision)

Projektbeschreibung:

Seit Anfang 2018 empfängt Bosnien und Herzogowina (BiH) eine zunehmende Anzahl an Migranten, Asylsuchenden und Geflüchteten, insbesondere nachdem zuvor benutzte Transitrouten nach Westeuropa durch den Balkan ab 2017 nicht mehr möglich waren. Über 58.000 Menschen sind so zwischen Januar 2018 bis Mitte April 2020 in BiH angekommen, von welchen sich schätzungsweise derzeit 10.000 Menschen weiterhin in BiH befinden und auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Von den 6.500 Geflüchteten und Migranten, die in den sechs derzeitigen provisorischen Aufnahmeeinrichtungen unterstützt werden, stellen 16% Familien mit Kindern dar, und 8% sind unbegleitete junge Geflüchtete (Stand April 2020), deren tatsächlicher Anteil jedoch weit höher geschätzt wird. Das nationale System zum Schutz von unbegleiteten jungen Geflüchteten in Bosnien und Herzegowina - von der Identifizierung und Registrierung bis hin zur Überweisung - ist angesichts der gegenwärtigen hohen Anzahl überfordert, wodurch die jungen Geflüchteten erhöhten Schutzrisiken ausgesetzt sind, darunter Fälle von (geschlechtsspezifischer) Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung (Schmuggel und Menschenhandel). Der Mangel an Unterkunftskapazitäten stellt eine weitere große Herausforderung dar – die notwendige Selbstisolierung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ist für viele Migranten, Geflüchtete und Asylsuchende, die in Lagern leben, nur schwer möglich. Sie sind so anfälliger für Infektionen, da sie nicht die gleichen Vorsichtsmaßnahmen treffen können.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Die Gewährleistung eines sicheren Umfelds, die Einrichtung und der Aufbau eines elementaren Schutzrahmens für Kinder und die Bereitstellung grundlegender Unterstützungsdienste für Kinder und ihre Eltern sind elementare Elemente des Projektes. Konkret sieht das Projekt den Betrieb von ‚Child-Friendly Spaces‘ und Mutter- Kind-Bereichen in den beiden Zentren Usivak und Salakovac vor. Zusätzlich ist in Usviak ein 24/7 Schutz- und Betreuungsteam für junge Geflüchtete aktiv. Dieses bietet den Kindern und Jugendlichen eine individuelle Betreuung an, beispielsweise die Unterstützung bei der Anmeldung und Ausstellung von notwendigen Dokumente für einen Aufenthalt im Zentrum, die Unterstützung beim Arztbesuch, oder der Organisation einer angemessenen Unterbringung für Neuankömmlinge. In beiden Zentren bietet das Projekt außerschulische Bildung, vielfältige Freizeitaktivitäten und psychosoziale Unterstützung für junge Geflüchtete an. Die Aktivitäten umfassen Themen wie Stärkung positiver Persönlichkeitsmerkmale, Erlernen von Entspannungs- und Entspannungstechniken, Eigen- und Gruppenverantwortung, usw. Sie konzentrieren sich auf die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Geflüchteten, sowie auf Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Individuelle psychosoziale Aktivitäten mit den jungen Geflüchteten werden durch ein Einzelgespräch durchgeführt, bei welchem auch ein individueller Entwicklungsplan gemeinsam mit dem Jugendlichen entwickelt wird. Die Mutter-Kind Bereiche versorgen täglich ca. 15 Säuglinge mit ihren Müttern oder schwangeren Frauen – sie bieten sichere und ruhige Räume, mit gleichzeitiger Unterstützung durch Psychologen und Krankenschwestern. Junge Mütter erhalten hier medizinische und psycho-soziale Beratung und Unterstützung bei Ernährungsfragen. Ebenso werden sie mit Hygiene Kits versorgt.

An wen richtet sich die Hilfe?

Im Zentrum Salakovac in Mostar unterstützt das Projekt täglich ca. 40-55 Säuglinge und ihre Eltern, insbesondere Mütter, sowie Kinder im Alter von 0-17 Jahren. Im Zentrum Usviak in Sarajevo werden täglich voraussichtlich 40-50 Säuglinge mit ihren Eltern, sowie 80-110 junge unbegleitete Geflüchtete unterstützt.