Ein Junge aus Mosambik zeigt ein gemaltes Bild von seiner Situation nach Zyklon Idai

Ein Jahr nach Zyklon Idai: neue Sturzfluten zerstören Ernten

World Vision erreicht 1,5 Millionen Überlebende

Berlin / Beira, Mosambik 12.3.2020. Ein Jahr nach dem tödlichen Zyklon Idai, der in Mosambik, Simbabwe und Malawi eine Spur der Verwüstung hinterließ und Tausende Todesopfer forderte, sorgen neue Sturzfluten dafür, dass wieder Erntefelder zerstört werden. In den Regionen Sambesi, Sofala und Manica in Zentralmosambik sind die diesjährigen Ernten gefährdet. In der Folge ist die Nahrungsmittelversorgung vieler Menschen erneut bedroht.

In Mosambik leben immer noch 100.000 Menschen in Umsiedlungsgebieten mit sehr eingeschränktem Zugang zu grundlegender Versorgung, die Hälfte davon Kinder. David Munkley, Direktor von World Vision für die Nothilfe im südlichen Afrika, sagt: "Die Prognosen deuten darauf hin, dass Katastrophen in Zukunft häufiger auftreten werden, und die Herausforderung besteht darin, langfristige Lösungen für die Gemeinden zu finden und ihre Widerstandsfähigkeit zu fördern. Dies erfordert die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.“

Im zurückliegenden Jahr konnte die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision gemeinsam mit Partnern vor Ort in den drei vom Zyklon betroffenen Ländern 1,5 Millionen Überlebende mit lebensrettenden Hilfsmaßnahmen erreichen, u.a. im Bereich Kinderschutz, Wasserversorgung, Hygienemaßnahmen, Ernährungssicherung und Unterkünfte.

Dennoch haben sich viele Gemeinden immer noch nicht von den Zerstörungen durch den Wirbelsturm erholt. Auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und wichtigen Hygienemaßnahmen muss weiter verbessert werden. Ein geregelter Schulbesuch ist in vielen Regionen nur eingeschränkt möglich, da viele Schulen noch immer zerstört sind. Einige Kinder sind traumatisiert und leben weiterhin in Zelten. Daher hat World Vision Kinderbetreuungszentren aufgebaut, in denen mehr als 36.000 Jungen und Mädchen betreut werden, mit besonders geschultem Personal über ihre traumatischen Erlebnisse reden, in Ruhe spielen und lernen können. Viele Bauern mussten ihre Heimatdörfer verlassen, ihre Felder befinden sich daher weit entfernt von ihrer jetzigen Unterkunft. Daher sind einige Bauern gezwungen, weite Entfernungen zurück zu legen, damit sie ihre Felder bestellen können. Manche Kinder müssen dann für Wochen allein zurechtkommen.

Munkley äußert sich besorgt, wie die bisher erzielten Erfolge beibehalten werden können, wenn es immer wieder zu neuen Überflutungen, schweren Stürmen oder Dürren kommt. Die Länder im südlichen Afrika gehören zu denen, die besonders schwer von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Munkley betont, er freue sich zwar über das bisher Erreichte, aber es müsse noch mehr für einen vollständigen Wiederaufbau getan werden. "Unsere World Vision Mitarbeiter haben zwar alles getan, um die unmittelbaren Bedürfnisse der vom Zyklon betroffenen Menschen abzusichern, aber dies reicht noch nicht. Es gibt Menschen, die ihre Ernährer und ihr Vermögen verloren haben und immer noch nicht zu einem normalen Leben zurückkehren konnten.“ Aber es gibt auch Erfolgsgeschichten. So zerstörte Idai die Lebensgrundlagen der Familie von Chanita, einer Mutter von 14 Kindern. World Vision konnte ihr mit Nahrungsmitteln helfen, ermutigte sie auch, sich mit anderen Bauern zu einer Kooperative zusammen zu schließen. Heute ist Chanita optimistisch, dass sie bald ohne die Hilfe von World Vision auskommen wird.

Im Rahmen der gemeinsamen, internationalen Katastrophenhilfe von World Vision unterstützte auch das deutsche Büro die betroffenen Menschen mit insgesamt rund 5,6 Millionen Euro (über Mittel von ECHO, „Aktion Deutschland Hilft“ und Privatspenden). Viele Menschen nahmen an Katastrophenvorsorgeübungen und -schulungen teil. Frühwarnsysteme und die Lagerung von Nothilfegütern sollen künftig dafür sorgen, dass Menschen in Risikogebieten besser geschützt und Opfern von Katastrophen schneller geholfen werden kann. Die Kinderhilfsorganisation ist in den betroffenen Gebieten auch weiterhin aktiv, damit möglichst bald alle Menschen wieder ein eigenständiges und geregeltes Leben führen können.

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