Projekt zur Wasserversorgung in Jordanien

Schutz des Wadi Arab-Damms durch Cash-for-Work Beschäftigungsmöglichkeiten zur Unterstützung gefährdeter Jordanier und syrischer Flüchtlinge

World Vision: Logo GIZ für Jordanien

Finanziert von:

Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist weltweit in über 130 Länder aktiv und unterstützt diese im Rahmen ihres Leitbilds für nachhaltige Entwicklung, auch durch Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie World Vision. Derzeit finanziert die GIZ Projekte von World Vision in Irak, Kenia, Senegal und Uganda.

Projektzeitraum:

Oktober 2018 - Juni 2021

Land:

Jordanien

Finanzvolumen:

3.857.045,64 €(finanziert von BMZ)

Projektbeschreibung:

Das Projekt „Schutz des Wadi Arab-Damms durch Cash-for-Work Beschäftigungsmöglichkeiten zur Unterstützung gefährdeter Jordanier und syrischer Flüchtlinge“ wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt.

Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Der Wadi Arab-Damm ist mit einer Wasserspeicherkapazität von rund 16,8 Millionen Kubikmetern eine wichtige Wasserquelle für das Land. Viele der natürlichen Quellen, die früher in das Wadi eingeleitet wurden, sind jedoch durch das Überpumpen des Grundwassers in diesem Gebiet ausgetrocknet. Zusätzlich hat die durchschnittliche jährliche Sedimentaufnahme im Damm die Wasserspeicherkapazität um mehr als 10% reduziert. Diese Verringerung der Wasserspeichers erhöht das Risiko einer Verschlammung des Damms, was wiederum zu Überschwemmungen führen kann. Das Gebiet um den Wadi Arab-Damm beherbergt viele syrische Flüchtlinge. Nach Angaben des UNHCR lebten im Gouvernorat Irbid, in welchem der Wadi Arab-Damm gelegen ist, rund 139.300 Flüchtlinge (Stand Mai 2019). Gemäß dem Jordanischen Response Plan 2018-2020 ist der Zugang zu den Wasserressourcen in diesem volatilen Kontext eine wesentliche Voraussetzung für Frieden und Stabilität, und die Knappheit an Qualität und Quantität verschärft die sozialen Spannungen zwischen Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden. Neben dem Druck auf die Infrastruktur und die Wasserressourcen Jordaniens hat die Syrienkrise auch die Wirtschaft des Landes belastet. Die Arbeitslosenquote in Jordanien erreichte im dritten Quartal 2017 18.5%, insbesondere Frauen und Jugendliche leiden unter Arbeitslosigkeit (30%). Es gibt erhebliche Lücken bei den Möglichkeiten für eine nachhaltige Existenzsicherung, der Beschäftigung und dem integrativen Wirtschaftswachstum. Die Aufnahme von Flüchtlingen hat nicht nur die physische und soziale Infrastruktur des Landes enorm belastet, sondern auch zu zunehmenden Spannungen zwischen Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden geführt, da der Wettbewerb um Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen zunimmt.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Das Projekt zielt darauf ab soziale Spannungen in jordanischen Aufnahmegemeinden in den Gemeinden Irbid, Umm Qays, Bani Kenanah und North Shuna in Nachbarschaft des Wadi Arab-Damms abzubauen. Mit Hilfe von Cash-for-Work Beschäftigungsmöglichkeiten für benachteiligte Jordanier und syrische Flüchtlinge sollen deren Existenzgrundlagen gesichert sowie ein Beitrag zur Aufrechterhaltung einer stabilen Wasserversorgung am Damm geleistet werden. Durch die Erhaltung der Wasserspeicherkapazität des Damms wird dieser geschützt, gleichzeitig werden die Kapazitäten des Ministeriums für Wasser- und Bewässerung (Jordan Valley Authority) gestärkt. Darüber hinaus werden die lokalen Gemeinden für Themen wie Hochwasserminderung auf landwirtschaftlichen Flächen, Bodenerosion, Wasserschutz und die Sauberhaltung der Umwelt im Wadi sensibilisiert.

Zu diesem Zweck werden u.a. folgende Aktivitäten durchgeführt:

  • Schulungen für die Aufsichtspersonen zu den geplanten Bauarbeiten und Sicherheitsstandards
  • Aufbau von Gabelwänden und einer Talsperre am Damm
  • Pflanzung von Bäumen im Dammbereich, um Bodenerosionen zu reduzieren und das Sediment zu stabilisieren
  • Durchführung von Sensibilisierungssitzungen und Kompetenztrainings für die Arbeiter in den Bereichen Hochwasserschutz im Wadi, Sicherheit von Dämmen, einfache Techniken zur Vermeidung von Bodenerosion, Sauberhaltung der Umwelt und Gewässerschutz
  • Durchführung von Schulungen für Vertreter und Vertreterinnen des Ministeriums für Wasser und Bewässerung (Jordan Valley Authority) zur Stärkung ihrer Kapazitäten
  • Durchführung von Informationsveranstaltungen und Schulungen zur Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit der Begünstigten zu den Inhalten Arbeitsmarktsituation, Möglichkeiten der Existenzsicherung, Arbeitssuche, Vorstellungsgespräch, Lebenslauferstellung

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich an 750 benachteiligte Jordanier und syrische Flüchtlinge im Alter von 18-59 Jahren, darunter mindestens 20% Frauen. Dabei werden 675 ungelernte und 75 qualifizierte Be-günstigte im Rahmen einer Cash-for-Work Kurzbeschäftigung vom Projekt durch zusätzliches Einkommen profitieren. Begünstigte mit Behinderungen werden bei den Sensibilisierungsmaßnahmen innerhalb der Gemeinden vorrangig bedacht, während Frauen in erster Linie bei Baumpflanzungen eingesetzt werden. Insgesamt profitieren 3.750 Menschen in der Umgebung des Wadi Arab-Damms indirekt von höheren Haushaltseinkommen durch die Cash-for-Work Aktivitäten.