Eine Frau mit Kind vor einer von World Vision installierten Handwaschstation in der Demokratischen Republik Congo

Weckruf: Ebola-Epidemie laut WHO eine Gesundheitskrise von internationaler Relevanz

Schon hunderte Kinder gestorben

Goma / Berlin, 17.7.2019.

Die Weltgesundheitsorganisation stuft die vor fast einem Jahr im Ostkongo ausgebrochene Ebola-Epidemie jetzt als internationalen Gesundheitsnotstand ein. World Vision begrüßt diese Entscheidung und hofft, dass sie noch rechtzeitig Mittel freisetzen kann, um lebensrettende Hilfen zu bringen und eine Ausbreitung der Krankheit auf weitere Regionen oder instabile Nachbarländer wie den Südsudan zu verhindern.

Moussa Sangara, World Vision’s Leiter der Ebola-Bekämpfung im Ostkongo, sagt: "Ebola ist eine brutale, schreckliche Krankheit. Sie hat bereits Tausende von Menschenleben gefordert, darunter Hunderte von Kindern, die etwa 30 Prozent der Ebola-Fälle ausmachen."

Humanitäre Organisationen arbeiten rund um die Uhr daran, die Ausbreitung des tödlichen Virus in der politisch instabilen Region Nord-Kivu-Zone zu begrenzen. World Vision selbst hat im Ostkongo bisher rund 400.00 Menschen mit Aufklärungsmaßnahmen erreicht und mobilisiert lokale Autoritäten für den Kampf gegen die Krankheit. „Damit haben wir viel erreicht, aber die Kapazitäten müssen an vielen Orten gleichzeitig ausgebaut werden, inmitten eines Konflikts“, so Sangara.

Die Region leidet unter Milizenkämpfen und Angriffen auf Ebola-Behandlungszentren, die die Gesundheitsversorgung stark beeinträchtigt haben. Seit Januar gab es fast 200 Angriffe auf Mitarbeiter und Kliniken, wobei sieben Gesundheitsfachkräfte getötet wurden. World Vision fordert mehr Mittel, um alle dringenden humanitären Bedürfnisse in der Ebola-Zone zu decken und die Akzeptanz der Präventionsarbeit und der Kontrollen in der Bevölkerung zu verbessern.Inzwischen gab es mehr als 2.500 bestätigte und wahrscheinliche Fälle von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo und 1.676 Todesfälle - darunter den eines Pastors in Goma am Dienstag. Es war der erste Fall von Ebola in der großen Handelsstadt an der Grenze zu Ruanda, was die Befürchtung aufkommen ließ, dass sich das Virus bald in die Nachbarländer ausbreiten könnte.

„Vor fünf Jahren wurden bei dem Ebola-Ausbruch in Westafrika mehr als 11.000 Menschen getötet. Wir stehen nun kurz vor einer zweiten Katastrophe mit womöglich ähnlichem Ausmaß. Die Verantwortlichen in anderen Ländern können nicht mit ihrem Handeln warten, bis Ebola ihre eigenen Grenzen bedroht. Die heutige Erklärung sollte ein Weckruf sein."

Hinweis für Redaktionen: Interviews mit englischsprachigen Mitarbeitern vor Ort und in der Region sind möglich. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die Pressestelle von World Vision Deutschland. Kontakt: Iris Manner, Tel.: (06172) 763 153 oder presse@worldvision.wveu.org