Projekt zur Nahrungssicherheit in Jordanien

Nachhaltige Ernährungssicherheit für Geflüchtete durch ökologisch verantwortliche Abfallwirtschaft

Öffentliche Geber: Europäisches Amt für Zusammenarbeit (EuropeAid)

Finanziert von:

Das Europäische Amt für Zusammenarbeit (EuropeAid) ist für die Gestaltung und Umsetzung der europäischen Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich. EuropeAid stellt u. a. Nichtregierungsorganisationen Projektmittel über offene Ausschreibungsverfahren bereit. World Vision Deutschland konnte so auch weiterhin erfolgreich öffentliche Mittel einwerben und für die Entwicklungsarbeit nutzen.

Projektzeitraum:

Februar 2016 - Dezember 2019

Land:

Jordanien

Finanzvolumen:

2.589.336 € (davon 2.330.402 Euro vom Europäischen Amt für Zusammenarbeit (EuropeAid), 258.934 Euro aus Eigenmitteln von World Vision)

Projektbeschreibung:

Seit ihrem Beginn im Jahr 2011 hat die Syrienkrise rund 400,000 Todesopfer gefordert und rund 13 Millionen Menschen in der Region vertrieben. In Jordanien leben aktuell rund 1,4 Millionen Syrer, davon sind ca. 661.000 als Geflüchtete registriert. Durch diesen enormen Bevölkerungsanstieg haben sich Ressourcen verknappt, und die Lebenskosten für Unterkunft, Strom, Wasser und Nahrung sind enorm gestiegen. Gleichzeitig sind die Ressourcen und Ersparnisse der meisten Geflüchteten inzwischen aufgebraucht, und auch die internationale Unterstützung geht zurück. Folglich sind viele Syrer, aber auch vulnerable jordanische Familien in den Gastgemeinden von Nahrungsunsicherheit betroffen, was oft mit negativen Folgen einhergeht, etwa dem verringertem Lebensmittelkonsum von Familien, der Abmeldung von Kindern aus Schulen, Kinderehen oder der Arbeit im informellen Sektor.
Ziel des Projektes ist es daher, die Ernährungssicherheit und Resilienz der syrischen Familien im Azraq Flüchtlingscamp zu stärken, durch die Schaffung von bezahlten Arbeitsmöglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Abfallwirtschaft in Azraq. Ebenso trägt das Projekt zu einer sauberen Umgebung im Camp bei, welches der Ausbreitung von Krankheiten vorbeugt.

Ziele und Inhalte des Projekts:

Um den Familien im Azraq-Camp bezahlte Arbeitsmöglichkeiten zu bieten sowie die Gefahr der Verbreitung von Krankheiten zu minimieren, führt das Projekt folgende Maßnahmen im Bereich der Abfallwirtschaft durch:

  • Der Bau eines ‘grünen’ Abfall-, Kompost- und Recyclingzentrums im Azraq Camp, um die Umweltbelastung des Camps zu reduzieren
  • Die Schaffung nachhaltiger bezahlter Arbeitsmöglichkeiten im Bereich Recycling und Abfallwirtschaft, die als Einkommensquelle für Familien zu deren Ernährungssicherheit beitragen (“Cash for Work”)
  • Stärkung des Bewusstseins der Geflüchteten für Mülltrennung und Reduzierung von Müll

Durch das Modell der bezahlten Arbeit im Bereich Abfallwirtschaft können die Haushalte Nahrungsmittel nach eigenen Bedürfnissen auswählen und direkt auf lokalen Märkten erwerben.

An wen richtet sich die Hilfe?

Das Projekt richtet sich direkt an 1.400 ernährungsunsichere syrische Flüchtlinge im Flüchtlingscamp Azraq, deren Familien durch einkommensschaffende Maßnahmen vom Projekt profitieren (indirekt Begünstigte: 5,630 Flüchtlinge). Das Abfallzentrum wurde zudem in Partnerschaft mit dem Privatsektor errichtet. Dadurch wird die Nachhaltigkeit des Projektes sichergestellt, und die Sektoren der erneuerbaren Energie und der ökologischen Abfallwirtschaft vor Ort gestärkt.