Bildungsmaßnahmen im Libanon

Unterstützung vulnerabler Jungen und Mädchen beim Zugang zu und Verbleib in Bildungsmaßnahmen – Phase II

Finanziert von:

Logo UNICEF

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, unterstützt Mütter und deren Kinder in Entwicklungsländern und leistet auch Hilfe in humanitären Krisen. Darüber hinaus ist es in der Anwaltschaftsarbeit, zum Beispiel gegen den Einsatz von Kindersoldaten, aktiv.

Logo Aktion Deutschland hilft

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Mai 2018 – Februar 2019

Land:

Libanon

Finanzvolumen:

1.214.715,83 USD (davon 328.847,15 USD aus Mitteln von Aktion Deutschland Hilft e.V.)

Projektbeschreibung

Auch 8 Jahre nach Beginn der Syrienkrise bleibt der Libanon eines der am stärksten betroffenen Länder mit mehr als 1 Mio. registrierter syrischer Geflüchteter, davon etwa 55% jünger als 17. Der Zuzug der Flüchtlinge hat die sozio-ökonomische Infrastruktur des Landes stark unter Druck gesetzt. Gerade im Bildungssektor haben ein Mangel qualifizierter Lehrkräfte und fehlende nationale Kapazitäten bei der Aufnahme syrischer Flüchtlingskinder zu einem Rückgang der Qualität im Bildungssektor geführt. Es wird geschätzt, dass nur etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen im Libanon Zugang zu Bildung haben, wodurch sie besonders verwundbar sind für physische und psychische Gewalt, Kinderarbeit und Ausbeutung, Frühverheiratung und Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen.
Für den Zeitraum 2017 – 2020 hat das libanesische Bildungsministerium die nationale Strategie „Reaching All Children with Education 2“ (Alle Kinder mit Bildung erreichen) verabschiedet, mit dem Ziel den fairen Zugang zu Bildung für alle Kinder zwischen 3 – 18 zu erreichen. Seit 2013 kooperieren World Vision und UNICEF im Libanon in enger Anlehnung an nationale Strategien dabei, Kinder außerhalb des formalen Bildungssystems zu identifizieren und zu integrieren. Auch dieses Projekt zielt darauf ab, Kindern den Zugang zu formaler Bildung zu ermöglichen und vulnerable Familien und Kinder zu sensibilisieren, um den Besuch von Bildungseinrichten zu bewerben.

Ziele und Inhalte der Projekte: 

Fokus dieses Projektes ist die frühkindliche Bildung, mit besonderem Fokus auf die Altersgruppe 3 – 6 Jahre. Das Projekt greift auf einen zweiseitigen Ansatz zurück, um den Zugang von Kindern zu Bildungseinrichtungen zu stärken. Konkrete Projektmaßnahmen beinhalten unter anderem:

  • Die Durchführung von Sensibilisierungsmaßnahmen mit exkludierten, besonders vulnerablen oder schwer-zu-erreichenden Kindern und deren Familien, um die zeitige Einschreibung in formalen, öffentlichen Bildungsangeboten oder angemessenen informellen Programmen zu unterstützen.
  • Die Bereitstellung von Aktivitäten im Bereich frühkindlicher Bildung für Kinder der Altersgruppe 3 bis 6 Jahre ohne Zugang zu Kindergärten. Zusätzlich wird der Transport der Kinder zu den Lernzentren und nach Hause unterstützt, und nahrhafte Snacks bereitgestellt.
  • Schulung von Lehrkräften in Kinderschutzstandards und Überweisungsmechanismen zu externen Diensten. Die Bildungsaktivitäten des Projekts dienen als Zugangsmöglichkeit, um Kinder und deren Familien ggf. auch weiter zu unterstützen. So können Kinder, die besondere Unterstützung benötigen (etwa im Bereich Kinderschutz, Gesundheit, Ernährungssicherheit etc.) an relevante Institutionen überwiesen werden.
  • Die Überwachung der Verfügbarkeit von Plätzen in öffentlichen Schulen, um Kindern, die das Einschulungsalter von 6 Jahren erreichen, den Übergang in die öffentliche Grundschule zu ermöglichen

An wen richtet sich die Hilfe?

Im Rahmen des Projekts sollen 2.650 Kinder und ihre Familien, die derzeit keinen Zugang zu Bildung haben, über Besuche und verschiedene Maßnahmen in bereits vorhandene Programme der frühkindlichen Bildung, Aufholkurse und weitere Bildungsprogramme weitervermittelt werden. Zusätzlich erhalten 2.586 Kinder im Alter von 3-5 Jahren Zugang zu frühkindlicher Bildung. Die Aktivitäten finden in den Projektregionen Bekaa, Arsal und Akkar, in Kindergruppen aus je 20 – 25 Kindern statt, die jeweils von einem Lehrer und einer Assistenzlehrkraft unterrichtet werden. Alle Lehrkräfte werden spezifisch ausgewählt und ausgebildet. Auch die Eltern der Kinder werden einbezogen und für wichtige Themen im Bereich Gesundheit, Kinderschutz und Bildung sensibilisiert.