Zin aus Myanmar: „Ich kann mich selbst schützen"

Katastrophenvorsorge in der Praxis 

Zin ist 13 Jahre alt und lebt in Myanmar. Sein Dorf liegt am Yadana Shwe Li Fluss, der während der Regenzeit häufig über die Ufer tritt.

Die meisten Familien in Zins Dorf sind auf die Fischerei angewiesen – der Fluss ist also ihre wichtigste Nahrungs- und Einkommensquelle. Aber immer wieder ist der Fluss auch eine Bedrohung für die Menschen und ihre Besitztümer.

Kinder in Gefahr durch Überflutungen

Der Unterricht in Zins Schule wird durch die wiederkehrenden Überschwemmungen oft unterbrochen. Während der Regenzeit von Juli bis September können viele Kinder nicht zur Schule gehen. Oft steht dann auf dem Schulhof das Wasser einen halben Meter tief, und es dauert bis zu zwei Wochen bevor es abläuft.

Dazu kommt die Gefahr, dass Kinder von Flutwellen überrascht werden und ertrinken.

„Wenn meine Schule überflutet wird, muss ich zu diesem Gebäude da laufen“, sagt Zin und deutet auf das höchste Gebäude im Schulhof, in dem die fünfte Klassen unterrichtet werden und das gleichzeitig als Schutzraum für die Schüler dient. Alle Schüler wissen, dass sie dorthin gehen müssen, wenn sie über die Lautsprecher in ihrer Schule eine Überflutungswarnung hören. Ihre Lehrer wurden geschult und sind Teil des örtlichen Katastrophenvorsorge Komitees. 

Konkrete Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge

Konkrete Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge

Das Komitee ist nur eine von vielen Maßnahmen, die World Vision in Zins Dorf durchführt, damit die Dorfbewohner sich und ihre Kinder im Katastrophenfall besser schützen können. Ein Katastrophenmanagement-Team wurde gegründet und geschult, Katastrophenvorsorge-Pläne ausgearbeitet und regelmäßige Aufklärungsveranstaltungen für die örtliche Bevölkerung ins Leben gerufen.

Gemeinsam mit World Vision veranstaltet das Katastrophenmanagement Team speziell für Kinder Schulungen zur Katastrophenvorsorge. Jedes Kind kann daran teilnehmen und lernen, wie es sich schützen kann, falls eine Katastrophe auftritt. Dazu gehören nicht nur Überflutungen, sondern auch Erdbeben.

„Bei einem Erdbeben muss ich unter einen Tisch kriechen und was immer gerade da ist, nehmen, um meinen Kopf und Hals zu schützen, damit ich nicht verletzt werde“, erklärt Zin. Mit lebhaften Gesten zeigt er seinen Schulkameraden, was er in der Schulung gelernt hat.

Im Katastrophenfall schnell reagieren können

„Früher wussten wir nicht, wie wir uns im Katastrophenfall verhalten oder wie wir uns darauf vorbereiten sollten“, erinnert sich Mi Mi Khine. Sie ist Lehrerin an der Dorfschule. „Durch die Schulung von World Vision sind wir jetzt in der Lage schnell zu reagieren, und alles was wir brauchen, liegt schon bereit.“

World Vision hat Zins Schule mit einer Notfallausrüstung unterstützt. Diese enthält unter anderem Feuerlöscher, tragbare Generatoren, Wasserpumpen, Segeltuch, Seile, Werkzeug, Erste Hilfe Koffer, Rettungswesten, Wassertanks, tragbare Lautsprecher und Leitern.

Sich selbst und andere im Katastrophenfall schützen: So können nicht nur viele Menschenleben gerettet, sondern auch das Hab und Gut der Betroffenen besser geschützt werden.