Friedensförderung in Jordanien

Kinder und Jugendliche werden befähigt, sich für friedensfördernde Veränderungen in ihren Gemeinden einzusetzen

BMZ Logo

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist für die Konzeptionierung der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Neben der bilateralen Zusammenarbeit mit den Partnerländern, unterstützt das BMZ im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme auch Nichtregierungsorganisationen wie World Vision Deutschland bei der Umsetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.

Aktion Deutschland Hilft Logo

In dieser Aktion haben sich zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Katastrophenfall koordiniert und effektiv helfen zu können. Schirmherr ist Bundespräsident a. D. Horst Köhler.

Projektzeitraum:

Dez 2015 - Mrz 2019

Land:

Jordanien

Finanzvolumen:

1.359.081 Euro (davon 1.019.310 Euro finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und 339.771 Euro aus Mitteln von Aktion Deutschland Hilft e.V.)

Projektbeschreibung

Als Folge der anhaltenden Krise in Syrien haben bislang über 620.000 registrierte Flüchtlinge in Jordanien Zuflucht gesucht, davon sind 52% Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Über 88% der syrischen Flüchtlinge haben sich in städtischen Gebieten angesiedelt, was die Kapazität der Gastgemeinden vor wachsende Herausforderungen stellt. Der Wettbewerb mit den Neuankömmlingen um die ohnehin schon knappen Ressourcen und öffentlichen Dienstleistungen, sowie strukturelle Vulnerabilitäten in Jordanien erhöhen die Spannungen zwischen den Gemeinschaften. Insbesondere geflüchtete Jugendliche in Jordanien erleben Langeweile, Frustration, und eine eingeschränkte Mobilität, was zu einer veränderten Familiendynamik und sozialer Ausgrenzung führt.
Ziel des BMZ- und ADH-geförderten Vorhabens ist es, diese Spannungen und Vulnerabilitäten im Rahmen eines umfassenden Ansatzes zu adressieren, um den sozialen Zusammenhalt und die Resilienz der aufnehmenden jordanischen Gemeinden zu stärken.

Ziele und Inhalte des Projektes

Das Projektziel ist die Verbesserung der sozialen Kohäsion in Jordanien und der Widerstandsfähigkeit der von der Syrienkrise betroffenen Kinder und ihrer Gemeinden. Dabei greift das Projekt auf einen multisektoralen Ansatz zurück, der friedensfördernde Maßnahmen, Infrastrukturverbesserung und Kapazitätsaufbau im Schulbereich umfasst.
Durch die Projektmaßnahmen werden Spannungsquellen in den Gemeinden durch den aktiven Einbezug von Kindern und Jugendlichen in friedensfördernden Initiativen reduziert, und eine verbesserte Infrastruktur an Schulen und Gemeindezentren senkt den Druck auf öffentliche Dienstleistungen. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Organisationen Royal Health Awareness Society (RHAS) und Madrasati implementiert.
Die Projektaktivitäten umfassen unter anderem:

  • Die Schaffung angemessener, sicherer und hygienischer Räumlichkeiten in Schulen
  • Die Durchführung von Aktivitäten im Bereich Hygieneförderung über das „Healthy Schools Programme“, sowie Aufklärung zu schädlichen Verhaltensweisen wie Rauchen, Trinken oder Drogenmissbrauch
  • Die Gründung und Förderung der Kinderclubs/ Jugendgruppen, in denen sich syrische und jordanische Kinder gemeinsam engagieren können, um eine Kultur der Toleranz und des gegenseitigen Respekts lernen können
  • Die Sensibilisierung und Schulung von Lehrern im Bereich Friedensförderung, um auch Kinder außerhalb der Kinderclubs mit friedensfördernden Maßnahmen zu erreichen
  • Friedensbezogene kulturelle und sportliche Veranstaltungen werden von den Kindern und Jugendlichen selbstständig erarbeitet und durchgeführt, um eine langanhaltende Kultur des Friedens unter den Gemeindemitgliedern zu fördern
  • Die Gründung und Schulung von Friedenskomitees, in denen Erwachsene zusammenarbeiten
  • Die gemeinsame Durchführung von Friedenskampagnen in den Gemeinden, organisiert von den Kinderclubs und Friedenskomitees

An wen richtet sich die Hilfe?

Insgesamt werden über das Vorhaben ca. 7.572 syrische und jordanische Kinder und ihre Familien unterstützt. An den friedensfördernden Maßnahmen nehmen circa 4.392 Kinder und Jugendliche teil, sowie 60 Mitglieder der Friedenskomitees und lokale Autoritäten. Zudem sind rund 3.180 Teilnehmer an den Friedenskampagnen beteiligt, die von den Kinderclubs und Friedenskomitees entworfen und umgesetzt werden. Zudem profitieren Schüler und Personal von insgesamt acht Schulen von der Renovierung von Räumlichkeiten und Sanitäranlagen. Das Projekt bezieht die gleiche Anzahl von Jungen und Mädchen ein und fördert die Geschlechtergleichstellung, und den gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderungen.