Syrische Flüchtlingskinder

Syrien-Geberkonferenz: Kinder brauchen Chance auf eine bessere Zukunft

Pressemitteilung, 23.04.2018

2018 entwickelt sich zu einem der schlimmsten Jahre in der Syrienkrise. Im Vorfeld der morgen beginnenden Geberkonferenz in Brüssel fordert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision Regierungen und ihre Vertreter auf, sich zu einer besseren Zukunft für die Kinder des Landes zu verpflichten.

"Für jeden zweiten Dollar, der für die Deckung des Bedarfs in diesem Jahr bereitgestellt wurde, werden acht weitere benötigt. Mehr als 13 Millionen Menschen innerhalb Syriens brauchen humanitäre Hilfe – und Kinder sind besonders von den Auswirkungen der Krise betroffen, die sich immer weiter verschärft“, sagt Nina Nepesova, Leiterin für Humanitäre Politik bei World Vision.

"Die internationale humanitäre Gemeinschaft kämpft Jahr für Jahr darum, den wachsenden Bedürfnissen von Kindern und ihren Familien gerecht zu werden", so Nepesova weiter. "Aber alles, was wir tun können, ist nur wie ein Pflaster auf eine klaffende Wunde zu kleben. Unsicherheit, unzureichende Finanzierung sowie fehlender Zugang zu denen, die am dringendsten Hilfe benötigen, verschlimmern die Komplexität und das Ausmaß des Leids der Kinder."

World Vision warnt davor, dass es ohne eine Verpflichtung der Teilnehmer der Konferenz zur vollständigen Finanzierung der humanitären Hilfe nicht möglich sei, den enormen Bedarf zu decken – vor allem in unterfinanzierten Bereichen wie Bildung und Kinderschutz.

Der kürzlich veröffentlichte Bericht „Beyond Survival“ von World Vision zeigte, dass 50 Prozent der befragten Kinder innerhalb Syriens häusliche Gewalt erlebt haben – inmitten eines ohnehin gewaltsamen Konflikts. Ihre Erfahrungen führen dazu, dass sie die tägliche Not als Teil des Lebens von Vertriebenen akzeptieren.

"Das ist die neue Normalität für diese Kinder. Und wir dürfen nicht zulassen, dass das so bleibt“, ergänzt Nepesova.

Im Rahmen einer internationalen Kampagne unter dem Titel „Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden“ (englisch: „It takes a world to end violence against children“), kümmert sich World Vision besonders um Kinder in Brennpunkten und auf der Flucht, sorgt für ihre Betreuung in Kinderschutzzentren, in denen sie zur Ruhe kommen und zur Schule gehen können und versorgt sie medizinisch und mit Nahrungsmitteln.

INTERVIEWMÖGLICHKEIT:

In Berlin: Ekkehard Forberg, Experte für Konfliktbearbeitung und Friedensförderung
in Brüssel: Mark Chapple, Nina Nepesova (auf Englisch)

Wir vermitteln diese gerne auf Anfrage unter presse@worldvision.de oder (06172) 763-153.

INFO ZUM BERICHT:

Im Februar 2018 befragte World Vision mehr als 1.200 syrische Kinder (im Alter von 11 bis 17 Jahren) im Süden Syriens sowie im Libanon und in Jordanien über ihr tägliches Leben. Informationen zum Bericht „Beyond Survival“