Luftaufnahme überfluteter Siedlungen in Mosambik nach Wirbelsturm Idai

Lage in Mosambik sehr kritisch: Viele Kinder noch von Hilfe abgeschnitten

Im Katastrophengebiet drohen nach Sturm Idai Hunger und Krankheiten
Autor: IrisManner  | 
23. März 2019
Autor: IrisManner

Was weißt du über die Situation außerhalb der Stadt?

Das Bild außerhalb von Beira ist weniger klar. Die internationalen Helfer, die in einer Halle am Flughafen der Stadt arbeiten, müssen immer noch viele Puzzleteile an Informationen zusammen setzen um herauszufinden, was aus hunderttausenden von Menschen in ländlichen Regionen geworden ist, die bisher nur aus der Luft oder mit Booten erreichbar sind. Den ganzen Tag über hört man in Beira die Rotoren der auffliegenden und landenden Hubschrauber, aus denen jetzt Pakete mit energiereichen Keksen zu Familien in überfluteten Siedlungen abgeworfen werden. Hubschrauber können aber nur kleine Mengen transportieren.

Wir konnten heute eine Region südlich von Buzi etwas erkunden. Flutwasser, das mindestens so hoch wie meine Schulter ist, hat dort alles niedergewalzt, Gras und Treibgut in Bäume gewaschen, den Boden in Schlamm verwandelt, Vieh weggespült und Reiskulturen ertränkt. Es kamen sofort viele Männer, Frauen und Kinder zu uns, in der Hoffnung, Hilfe zu bekommen.

Was bewegte dich am meisten in dieser Situation?

Die Gemeinschaften, die die durch diese Katastrophe viel verloren haben, waren schon vorher  arm und wegen vorangegangener Dürren schlecht ernährt. Ich konnte bei vielen Kindern Anzeichen von Unterernährung sehen. Dieser Mix aus Hilfsbedürftigkeit ist sehr herausfordernd. Alle haben große Sorge, dass jetzt eine zweite Krise aus Krankheiten und Hunger folgt. 

Was muss zuerst geschehen?

Es ist unerlässlich, dass die Behörden mit Unterstützung von Hilfsorganisationen schnell die Menschen mit sauberem Wasser versorgen und die Hygienesituation verbessern.Viele Bohrlöcher sind überflutet, menschliche Abfälle verteilen sich im Hochwasser, das außerdem eine Brutstätte für Moskitos ist. Krankheiten wie Cholera und Malaria, Typhus und wässriger Durchfall sind für geschwächte Menschen und besonders für Kinder lebensbedrohlich.

Wie ist das Wetter gerade und welchen Einfluss hat es auf die Hilfseinsätze?

Das Wetter ist gerade klarer, aber starke Regenschauer behindern immer wieder die Aufräumarbeiten. Die Straßen sind noch nicht wieder nutzbar und viele Orte noch von Hilfe abgeschnitten. Die Angst vor einem neuen Anstieg des Hochwassers ist groß, aber viele Menschen ziehen es trotzdem vor, dort zu bleiben, wo sie sind, und darauf zu warten, dass das Wasser sinkt. Es war für mich ermutigend, heute eine Gemeinschaft von rund 2.000 Menschen mit Nahrungspaketen erreichen zu können.

Hilfe für die Menschen die durch den Zyklon Idai betroffen sind

Die Menschen haben sich auf ein höheres Gebäude gerettet und warteten auf Hilfe.

Hilfe für die Menschen die durch den Zyklon Idai betroffen sind

Das Baby wartet mit seiner Mutter auf die ersten Lebensmittel, die ihr abgelegenes Dorf erreichen.

Hilfe für die Menschen die durch den Zyklon Idai betroffen sind

Die alte Brücke haben die Wassermassen zerstört. Um auf die andere Seite zu kommen, haben die Menschen eine provisorische Überfahrt errichtet.

Hilfe für die Menschen die durch den Zyklon Idai betroffen sind

Hilfe kommt an! Die ersten Transporter verteilen das Notwendigste nach dem verheerenden Unglück.

Hilfe für die Menschen die durch den Zyklon Idai betroffen sind

Unsere Mitarbeiter vor Ort koordinieren die Hilfsmaßnahmen und sprechen mit den Menschen, die teilweise in Schulen Zuflucht gefunden haben.