Erzbischof Jackson aus Kenia ist ein ehemaliges World Vision Patenkind

Mit seinen ersten Schuhen fing alles an

Patenschaft öffnet Jackson Türen ins Leben
Autor: UBauer  | 
25. Oktober 2018
Autor: UBauer
Wenn mein Pate jetzt durch diese Tür kommen würde, würden bei mir vermutlich Tränen fließen.
Jackson, ehemaliges Patenkind

Jackson wurde 1964 in einer ländlichen Gegend in Kenia geboren. Nur wer ein guter Fahrer ist, ein Auto mit Vierradantrieb hat und zudem viel Geduld, schafft die lange, schwierige Strecke über die ausgefahrene Piste bis zu Jacksons Dorf der Kindheit. Als Maasai-Junge trug er die traditionellen Kleidung Shuka aus farbigen Stoffbahnen und lebte mit seiner Familie in einer bescheidenen Hütte aus Schlamm, Ästen, Stroh und Kuhmist. Jackson lernte, das Vieh zu hüten und vor wilden Tieren zu schützen. Aber am liebsten saß er abends bei den Männern, die sich Geschichten erzählten, und hörte aufmerksam zu. Zwar ging Jackson noch zur Schule, doch sein Ziel im Leben stand bereits fest: Er wollte ein Krieger werden.

Landschaft in Kenia

Als World Vision in sein Leben kam und Jackson mit elf Jahren Patenkind wurde, war das der Auslöser für eine unglaubliche Veränderung. Es war der wichtigste Moment in seinem Leben, seine bisherige Welt verschob sich und Türen zu ungeahnten Möglichkeiten, Wissen und neuen Chancen öffneten sich.

Die Veränderungen waren zunächst äußerlich: Zum ersten Mal in seinem Leben bekam Jackson eine neue Schuluniform und einen Rucksack, und zum ersten Mal trug er Schuhe. Er erinnert sich heute noch daran, wie er den Geruch des Neuen geliebt hat. „Als World Vision Patenkind bekam ich eine Schuluniform und meine Schulgebühren wurden bezahlt. Ich verstand rasch, dass Bildung eine Schlüsselrolle im Leben spielt, darin wie jemand die Welt sieht“, erzählt Jackson.

Alles, was ich heute bin, kann ich darauf zurückführen, dass ich ein World Vision Patenkind wurde.
Jackson, ehemaliges Patenkind

Jackson stellte fest, dass er gern las, und seine Noten waren so gut, dass er die High School besuchen konnte. World Vision baute eine Apotheke auf, versorgte die Patenkinder in der Region medizinisch und verteilte während der schweren Dürre 1976/77 Lebensmittel. Danach half World Vision den Bauern, damit sie ihre eigenen Nahrungsmittel anbauen konnten, und unterstützte die Familien mit Ziegen für neue Herden.

Jackson aus Kenia hütet Vieh wie früher als Kind

Bei einem Besuch in seinem ehemaligen Dorf kommen viele Erinnerungen an seine Kindheit zurück: Wie er als Junge das Vieh gehütet hat,

Jackson mit seiner Familie in Kenia

…in einer großen Gemeinschaft aufwuchs,

Jackson aus Kenia in seiner ehemaligen Schule

…und hier, in diese Schule ging.

Jackson aus Kenia im Gespräch mit Schülern

Bei seinem Besuch sucht Jackson auch das Gespräch mit den heutigen Schülern.

Jackson ist heute Erzbischof von Kenia

Vom Viehhirten zum Erzbischof - dank der Patenschaft nahm Jacksons Leben eine unglaubliche Entwicklung.

Nach Abschluss der Schule begann Jackson zu arbeiten, zunächst als Viehhändler, doch schon bald fing er an, sich für andere einzusetzen. Er beriet Bauern in der Land- und Viehwirtschaft, baute eine Maasai-Schule auf und gab Alphabetisierungskurse für Erwachsene. Erst später begann er sein Theologie-Studium und wurde Pfarrer. In der anglikanischen Kirche stieg er dank seiner Leistungen, seiner Energie und seinem Einsatz rasch auf und wurde 2016 zum Erzbischof von Kenia gewählt.

Erzbischof Jackson aus Kenia

Vom Maasai-Jungen zum Erzbischof

Jackson bekam Briefe und Karten von seinem Paten, fand aber nie heraus, wer er oder sie war. Bis heute ist er dafür dankbar, dass jemand vor über 40 Jahren eine Patenschaft für ihn übernommen hat. „Durch die Patenschaft konnte ich der werden, der ich heute bin, Erzbischof der Anglikanischen Kirche in Kenia, und das Leben anderer Menschen verändern. Das wäre nicht möglich gewesen ohne meinen Paten und dafür bin ich für immer dankbar.“