Unsere Arbeit in Tansania

Einblick in unsere Projektarbeit

Ein Bericht von Malvina Schunk über den Besuch im Magoma-Projekt
Autor: NMayer  | 
16. November 2017
Autor: NMayer
Ein herzlicher Empfang!

Im Sommer 2011 besuchte ich als Botschafterin des English Drama Clubs in Friedrichsdorf gemeinsam mit meinem langjährigen tansanischen Brieffreund Emmanuel, der selbst als Straßenkind groß geworden ist, das Magoma-Projekt in Korogwe. Wir bekamen die Möglichkeit, verschiedene Projekte zu besichtigen, da wir mehrere Dörfer besuchten. Auch Gespräche mit Einheimischen gaben uns einen Einblick vom alltäglichen Leben und den Herausforderungen, die sich im Verlauf der Entwicklungsprozesse herauskristallisierten. Das Gesundheitszentrum für Massaimütter und ihre Kinder haben wir als erstes besucht. Dort haben die jungen Mütter die Möglichkeit, ihre Kinder untersuchen und impfen zu lassen sowie Informationen über Hygiene zu erhalten.

Magoma-Projekt in Tansania

Weiterhin haben wir eine alte Dame besucht, für die im Dorf ein Haus gebaut wird. Verwundert über eine solche Einzelfallhilfe bekamen wir auf Anfrage die Auskunft von Mitarbeitern, dass die Dorfoberhäupte selbst Handlungsräume bestimmen dürfen und aus ihrer Perspektive sinnvolle Projekte vorschlagen können, die mit Unterstützung von World Vision umgesetzt werden. Auch im nächsten Dorf begegneten wir einem Bauern, der mit finanzieller und fachlicher Hilfe eine Kuh anvertraut bekommen hat, die seinen Lebensunterhalt und den der Familie abdeckt. In einem Modellprojekt agierend soll er die Anfänge für eine gelingende Farmhaltung repräsentieren und gleichzeitig erzählt er von der Missgunst im Dorf und der Eifersucht, dass er in eine privilegierte Position gerutscht ist. Die Mitarbeiter beschreiben die Schwierigkeit eine Gleichberechtigung herzustellen, indem sie argumentieren, dass die Farmhaltung mit einer Kuh beginnt. Schrittweise soll sich die Farmhaltung auf die Nachbarn ausdehnen und ab dann wird das Projekt aus Sicht der Mitarbeiter von allen Dorfbewohnern angenommen und akzeptiert.

Projekt Magoma Wasser
Magoma Tierhaltung Kuh

Außerdem haben wir noch eine Schule besichtigt, in der eine Klasse gegen 17 Uhr noch ausharrte. Die Mädchen durften schon nach Hause gehen, weil sie im Haushalt helfen müssen. Aus diesem Grund erledigen immer erst die Mädchen und dann die Jungs die Aufgaben in der Schule. Außerhalb der Dörfer haben wir noch die Wassertanks besichtigt, die zwei Orte mit Wasser versorgen. Die Mitarbeiter merkten an, dass die Regierung sich dort auf den Schildern verewigt hat, obwohl die Wassertanks ausschließlich auf Kosten von World Vision gebaut wurden und die Politiker lediglich das Projekt genehmigt haben.

Tansania Landwirtschaft

Abrundend waren wir am nächsten Tag nochmal bei der Projekt- und Büroleitung zum Gespräch. Wir hatten viel Zeit, uns über die Projekte in den Dörfern auszutauschen und es bestand großes Interesse, unsere Bedenken zu erfahren und Kritik anzunehmen. Für Emmanuel und mich war es eine interessante Erfahrung, die Projekte nicht nur aus dem Internet und Broschüren kennen zu lernen, sondern auch den jeweiligen Menschen zu begegnen, die die Projekte annehmen und Unterstützung durch World Vision erfahren. Uns wurde, trotz der Tatsache, dass die afrikanische Mentalität (beispielsweise ist Pünktlichkeit kein Selbstverständnis) im Vergleich zur deutschen eine andere ist, ein herzlicher Empfang bereitet und es ist aus meiner Sicht empfehlenswert sich die Umstände und Begebenheiten vor Ort anzuschauen.

Autorin: Malvina Schunk

Nach intensiver Vorbereitungszeit und vielen Schulungen hat World Vision die Projektarbeit mittlerweile in die Hände der Menschen in Magoma übergeben. Erfahren Sie, wie sich das Leben der Kinder und ihrer Familien verbessert hat.