Jesmin aus Bangladesch mit Freunden

Statt Arbeit endlich wieder zur Schule

Jesmin aus Bangladesch will „eine richtig gute Lehrerin werden“
Autor: UBauer  | 
30. Mai 2017
Autor: UBauer
Jesmin wäscht Wäsche

Jesmin arbeitete schon mit 8 Jahren in einem privaten Haushalt.

Jesmin beim Kochen.

Waschen, spülen, kochen - Jesmin musste viel und ohne Pausen arbeiten.

Jesmins Familie im Gespräch mit World Vision-Mitarbeiter

World Vision-Mitarbeiter sprachen mit der Familie über Kinderrechte, auch über das Recht auf Bildung.

Jesmins Familie im Gespräch mit World Vision-Mitarbeiter

Jesmin war bei den Gesprächen immer mit dabei. Teilhabe der Kinder an Entscheidungen spielt für World Vision eine große Rolle.

Jesmin mit Freundinnen auf dem Schulweg.

Nach bestandener Aufnahmeprüfung geht Jesmin heute mit ihren Freundinnen zur weiterführenden Schule.

Jesmin im Klassenzimmer

Sie lernt fleißig und will eines Tages selbst Lehrerin sein.

„Bei der Hausbesitzerin, für die ich arbeitete, bekam ich keine Pausen. Ich arbeitete den ganzen Tag durch,“ berichtet Jesmin.

Es war schlimm für mich, wenn ich meine Freunde sah, wie sie spielten oder zur Schule gingen.
Jesmin, 14 Jahre

Eines Tages hörte sie von einem Bildungszentrum für arbeitende Kinder, das World Vision unterstützt. Es folgten viele Gespräche der Mitarbeiter unseres Projekts mit den Eltern und auch mit Jesmins Arbeitgeberin. Beharrlich setzten sie sich für das Recht von Kindern auf Bildung ein. Erst dann erlaubte Jesmins Arbeitgeberin, dass sie - zusätzlich zu ihrer Arbeit – täglich die Abendkurse im Bildungszentrum besuchen durfte.

„Für mich war es ein großes Privileg, wieder lernen zu dürfen. Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Chance bekommen habe,“ sagt Jesmin. Sie konnte wieder den Unterricht besuchen und traf dabei auch ihre Freunde.

„Erst seit ich wieder lernen durfte, habe ich einen Sinn im Leben gesehen. Ich habe die Unterrichtsstunden genossen und verstanden, dass das Leben ohne Bildung bedeutungslos ist,“ erklärt die 14-Jährige. Nachdem sie die Kurse besucht hatte, wechselte sie in die fünfte Klasse der regulären Grundschule. Hier hat sie die Aufnahmeprüfungen für die weiterführende Schule bestanden und geht dort in die sechste Klasse.

Jesmin aus Bangladesch im Bildungzentrum für arbeitende Kinder.

Heute verstehen die Eltern von Jesmin, wie wichtig Schulbildung ist und schicken ihre Kinder nicht mehr zur Arbeit. Zur Sicherung des Einkommens hat World Vision die Familie mit einer Ziege unterstützt. Die Ziege soll aufgezogen und auf dem Markt verkauft werden. Von diesem Geld will sich die Familie eine Kuh kaufen, die dann langfristig als zusätzliche Einkommensquelle dienen soll.

Jesmin und ihre Eltern sind sich heute über die Rechte von Kindern im Klaren und kennen auch die negativen Folgen von Kinderarbeit. Durch World Vision wurden die Eltern zudem über die Problematik von Frühverheiratungen aufgeklärt.

Jesmin aus Bangladesch mit ihren Eltern

Jesmin ist sehr glücklich über diese Wendung in ihrem Leben. Sie will studieren und dann „eine richtig gute Lehrerin werden“. Und sie will arbeitende Kinder ermutigen, wieder zur Schule zu gehen.