Patin Sabine Janzen vor Ort in Äthiopien

Patenschaft: „Chance auf Zukunft“

Interview mit Patin Sabine Janzen – Teil II
Autor: UBauer  | 
25. April 2017
Autor: UBauer
Aktivitäten an Fasching zugunsten World Vision
Aktivitäten an Fasching zugunsten World Vision

Wie verändert die Patenschaft das Leben von Ihren Patenkindern?

Sabine Janzen: Die zwei Patenkinder aus Lalo Assabi habe ich noch nicht so lange, aber durch ihre Briefe und Fotos bin ich mir sicher, dass sich ihre Lage durch meine Patenschaft schon wesentlich verbessert hat. Und das ist mir eine immense Freude. Bei Habtamu weiß ich: Er hätte sonst nie eine keine Chance auf eine hoffnungsvolle Zukunft gehabt. Die Patenschaft hat sein Leben für immer verändert und auch meines. Sein ältester Bruder hat die weiterführende Schule besucht, aber er war der Jüngste und musste zuhause bleiben. Seine Eltern konnten die Felder nicht mehr selbst bestellen und das musste Habtamu übernehmen. Aber er hat es geschafft, und mit meiner Unterstützung hat er jetzt einen kleinen Laden und kann damit für sich und seine Eltern sorgen. Das letzte Foto, das er mir geschickt hat, zeigt einen strahlenden jungen Mann. Das macht mich unendlich glücklich und stolz.

Gleichzeitig zur Patenschaft haben Sie ja auch Ihre eigenen Kinder großgezogen. Welche Gefühle hat man da?

Sabine Janzen: Da muss man tief durchatmen, ja. Wenn man weiß, wie es dem Patenkind in Äthiopien geht und sieht wie die eigenen Kinder hier in Deutschland groß werden- das sind Welten. Auch meine Kinder hat die Patenschaft mit Sicherheit verändert. Wenn es früher zum Beispiel um ein vergessenes Pausenbrot im Bücherranzen ging und ich dann gesagt habe: Da würde sich der Habtamu jetzt aber darüber freuen - das hat sie oftmals zerknirscht aussehen lassen. Es ist ihnen durch die Patenschaft bewusst geworden, in welchem Überfluss sie hier leben. Ich habe das Glück, ich habe zwei gesunde Kinder hier, aber den Habtamu persönlich kennenzulernen und dort zu besuchen, das war ein absoluter Höhepunkt in meinem Leben.

Patin Sabine Janzen vor Ort in Äthiopien

Welche weiteren Pläne haben Sie?

Sabine Janzen: Zunächst einmal hoffe ich, dass ich die Patenreise nach Äthiopien, die im vergangenen Jahr wegen Unruhen im Land leider abgesagt werden musste, bald nachgeholt werden kann. Und was das Geld sammeln betrifft: Ich werde sicher wieder Videoabende durchführen, auch werde ich im Internet noch mehr Werbung für World Vision machen. Ein Video habe ich an Weihnachten auf You-Tube veröffentlicht, weil ich so verzweifelt war, meine Patenkinder nicht besuchen zu können. Trotzdem wollte ich den Menschen auf irgendeine Weise helfen. Ansonsten bin immer noch am Ausprobieren, was alles möglich ist. Ich möchte alle Menschen die das hier lesen motivieren, selbst Pate zu werden und den verzweifelten Menschen in ihrer Heimat Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. World Vision setzt das alles in ganz wundervoller Weise um! Für die äthiopischen Kinder und Familien will ich noch vieles probieren: Da habe ich gar nichts zu verlieren, sondern kann nur gewinnen.